Nadja Schöllhammer | Hortus Apertus | 29.06. - 16.08.2018 | Wasserfarbe/Tusche/Bleistift auf Papier, Silikon, cut-outs, burnt; styropor, Holz, Kleber (Fotos: Nadja Schöllhammer, Anne Katrin Stork)
Die visuelle Offenheit und Transparenz des Gewächshauses nimmt Nadja Schöllhammer als Ausgangspunkt für eine von allen Seiten einsehbare Formation aus Papieren, Kunststoffen und organischen Materialien. Aus jeder Betrachterperspektive ergeben sich neue Bezüge zwischen den einzelnen Elementen. Beim Entwickeln der Strukturen lässt sie sich leiten von den Prinzipien des Wachstums und Zerfalls. Ihr Interesse gilt der Schönheit des Vergänglichen und damit auch der Wirkung des Zeitlichen, der alles Stoffliche ausgesetzt ist. Nadja Schöllhammers Werke überschreiten die Grenzen zwischen Zeichnung, Malerei und Installation. Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Arbeit ist die Faszination für unkontrollierbare Natur- und Triebkräfte und für die Verwandlungsfähigkeit des menschlichen Bewusstseins. Diese transformativen Kräfte überträgt sie zeichnerisch auf Material, Fläche und Raum. Dabei experimentiert sie mit wandelbaren Materialien wie Papier und organischen Stoffen, die sie mit Cutter, Gasbrenner und verschiedenen Klebetechniken bearbeitet oder der Witterung aussetzt. Die entstehenden Formationen verwebt sie zu zwei- und dreidimensionalen Bildwelten, in denen sich gestische und narrative Stränge wechselseitig bedingen. Es geht ihr um die Durchdringung von physischem Außenraum und mentalem Innenraum. (Nadja Schöllhammer)