Ulrike Mohr | Von den Dingen | 30.11.2018 - 01.01.2019 | karbonisierte Äste, Nylonfäden
(Fotos: Ulrike Mohr, Anne Katrin Stork)
Für die Ausstellungsreihe Related to Time entsteht eine Raumzeichung Von den Dingen. Ausgangspunkt für Ulrike Mohrs Arbeiten ist neben
dem Werkstoff der Kohle immer auch dessen Herkunftsort, dessen Kontextbildung und der Produktionsprozess in seiner zeitlichen Dimension.
In ihren Raumzeichnungen schweben geköhlerte Äste aus brachliegenden Schrebergärten, fragmentierte Bäume oder geköhlerteres Treibholz
aus dem Meer. Zu schwarmähnlichen Formen verdichtet, hängen die
fragilen Äste frei im Raum und zeichnen in ihm eine schwarze, geometrische Kohlespur, chaotisch und gerichtet zugleich. Durch den Transformationsprozess des Köhlerns haben die Äste ihre
ursprüngliche Farbgebung verloren, die Details ihrer Oberfläche je-
doch sind erhalten und für immer konserviert. Das physische Umgehen
und Eintauchen in die räumliche Tiefe der Arbeiten ermöglicht es, die
Komplexität, die Leichtigkeit und die Identität der Raumzeichnungen
wahrzunehmen. Ulrike Mohr löst die Grenzen zwischen Material, Raum,
Zeit und Klang zunehmend auf und schafft so andere Interpretations-
und Erfahrungsräume. Von den Dingen ist eine Arbeit über materialisierte Form, Zeit und
Stimme. (Ulrike Mohr)